Pura Vida! Hattorfer Spielerin erlebt das Jahr ihres Lebens
Tischtennis: Kim Roland vom MTV Hattorf verbringt in Costa Rica eine tolle Zeit - Turniersieg in Zentralamerika
ZB. VON JÜRGEN BRAUN
Hattorf. Sie wusste nicht, wie das werden würde mit dem Heimweh, sie wusste nicht, ob sie ihrem Lieblingssport würde nachgehen können. Es war ihr egal, sie ging das Risiko ein- nun ist Kim Roland, Tischtennis-Spielerin des MTV Hattorf, wieder hier. Nach dem Jahr ihres Lebens- und tollem Tischtennis. In Costa Rica. Und, ja, Heimweh gibt es.
Idee des Kieferorthopäden
Vor gut eineinhalb Jahren hatte die Schülerin die mutige
Entscheidung getroffen: "Ich will ein Auslandsjahr machen." Sie zählt zum ersten Jahrgang, der wieder 13
⋙ Ich wäre fast hinten über gefallen, sagte noch, geht es nicht eine Nummer Kleiner`.
Axel Bach
Vater von Kim Roland Schuljahre bis zum Abitur hinter sich bringendarf, ihre Noten waren top, in
Spanisch ist sie gut, sie durfte die elfte Klasse überspringen und hatte einen Plan: " Ich wollte gern ins spanischsprachige Ausland, auf die Idee mit Costa Rica hat mich mein Kiferorthopäde gebracht." Argentinien ("dieses Spanisch gefällt
nicht"), Spanien ("dahin geht es im Sommer in den Urlaub") oder Costa Rica bot eine eine Auslandaufent-halt-Organisation an. Da stand die Entscheidung. Für eine Reise ins Ungewisse. Vater Axel wäre fast hinten über gefallen, sagte noch, geht es nicht eine Nummer kleiner".
Doch die Tochter beharrte, Obwohl: "Ich wusste überhaupt nicht,
was auf mich zukommen
könnte." Die Reise ging nach Alajuela, 20 Kilometer von der Hauptstadt San Josè entfernt. Heute schwärmt die Gymnasiastin mit leuchtenden Augen: "Es war einfach nur super. So liebe Gasteltern, es war perfekt, ich habe da eine neue Familie gefunden." Zu der zählten neben Alexander und Jessica Vargas Fonseca, den Gasteltern, noch deren fünf Jungs und ein Mädchen. Wenn Roland erzählt, hat man den Eindruck, Heimweh war gar nicht so viel, daheim war es schlimmer -
mit Sehnsucht nach ihr. Schwester Lara :
"An Geburtstagen, Weihnachten, beim Tanzschulab-schluss, hat man besonders gemerkt,
dass sie fehlt." Mutter Karin: Ich fand Kims Entschluss gut, aber am Anfang war es schon schwer, nach hinten heraus haben wir es als Familie gut gemanagt."
Strände, Wale, Regenwald
Kim sah derweil "wunderschöne Strände", beobachtete Wale, erkundete auf einer Exkursion Baumkronen des
Regenwaldes, sprang von Klippen in Flüsse, bestaunte die Lebensfreude ("Die Menschen haben dort eine so entspannte Einstellung") in Costa Rica, das wegen
seiner Größe und Gebirge auch als die Schweiz Mittelamerikas bezeichnet
wird. "Pura Vida" - ein Schild in Costa Ricas Landesfarben mit diesem Aufdruck brachte sie als Souvenir mit. "Pura Vita" bedeutet "reines Leben, einfach leben", ist in Costa Rica ein Ausruf der Freude, Haltung, Gruß.
"Ich hatte so ein Glück", berichtet die Schülerin. Denn Tischtennis ging auch. Und wie stolz trägt sie ein Mitbringsel, die Trainingsjacke der CODEA Alajuele, des
regionalen Sportzentrums iher Gastheimat. " Nur zehn Minuten entfernt und der Stützpunkt der ganzen Region", erzählt sie. Statt Meisterschaften gibt es in Costa Rica
regionale Turniere, sie spielte bei dreien
dreien mit - einmal wurde sie Erste, zweimal Zweite, die örtlche Zeitung berichtete über die Deutsche an Alajuelas Tischtennis-Platen. "Das Team war auch total super, ich habe ganz liebevolle Geschenke zum Abschied bekommen", war Roland kurz-vor dem Rückreistermin ge-rührt. In der Heimat schnitt Schwester Lara für den Empfang Herzchen um Herzchen aus. Das Warten wurde lang. am Tag X, es wur-den bestimmt 100 Herzen", sagt Lara. Und dann war Kim wieder da, absolvierte inzwischen schon die ersten Oberliga-Spiele mit dem Team, dass es immerhin geschaft hatte, ohne sie aufzusteigen. "Und jetzt habe ich Heimweh", sagt Kim. Heimweh nach Costa Rica, am liebsten würde ich in den Herbstferien - schon wieder hin".