Jubel bei den Tischtennis-Regionalligadamen des SSV Neuhaus über ihre Wahl zur Wolfsburger Mannschaft des Jahres 2020

 

 

Andreas Vogel



(vo) Mit einer absoluten Sensation endete das Online-Voting zur Wolfsburger Sportlermannschaft des Jahres 2020. Mit 1466 Stimmen wurden die Tischtennis-Regionalligadamen des SSV Neuhaus auf Platz 1 gewählt, verwiesen damit die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg (1441) sensationell auf Rang 2. Dabei glich der Aufstieg der Neuhäuserinnen aus der Oberliga in die Regionalliga Nord einem emotionalen Ritt auf der Rasierklinge. Am 13. März brach der Tischtennisverband Niedersachsen vorzeitig die Saison 2019/20 ab. Der SSV Neuhaus rangierte zu diesem Zeitpunkt mit 22:8 Zählern aber nur auf Rang 3. Der Tabellenzweite TSV Heiligenrode (23:11) hatte gegenüber den Neuhäuserinnen schon zwei Spiele mehr ausgetragen. Doch durch das Nachrückverfahren gab es doch noch ein verspätetes Aufstiegs-Happy End für die Neuhäuser Spielerinnen Linda Kleemiß, Lisa Krödel, Julia Heidemann, Marlene Andres, Kristin Engel und Sarah Nitsch.

 

In der Saison 2020/21 fungiert die 32-jährige Sarah Nitsch auch als Mannschaftsführerin, den Sprung in die Regionalliga hält sie auch im Rückblick für nicht unverdient: „Platz 2 hätten wir auf jeden Fall noch geholt und damit zumindest die Teilnahme an der Relegation geschafft“. Sarah begann ihre Tischtennis-Karriere beim SSV im Alter von 10 Jahren. Mit ihrem unorthodoxem Blockspiel (Rückhand: lange Noppen) haben viele Gegnerinnen Probleme, damit kämpfte sich Sarah bis in die 1. Mannschaft hoch. Ihr Tischtennis-Talent entdeckten die SSV-Trainer Bernd-Michael Hilbig und Frank Baberowski, der auch aktuell als Coach der 1. Damen erfolgreich fungiert. Nitsch bewertet den aktuellen Wahlsieg so: „Für uns war allein schon die Nominierung zur Wahl eine Ehre. Nie im Leben haben wir damit gerechnet, dass wir als Randsportart Tischtennis gegenüber Fußball gewinnen würden. Der 1. Platz ist für uns jetzt das Sahnehäubchen auf der Torte“. In das gleiche Horn bläst Frank Baberowski: „Das Wahlergebnis ist ebenso schön wie unglaublich, unterstreicht aber auch die Wertigkeit des Amateursports“. In der Regionalliga Nord führte sich Neuhaus bei den bisherigen fünf Spielen (bis zur Saisonunterbrechung im November) mit zwei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage vielversprechend ein. Wesentlichen Anteil daran hatte Neuzugang und Spitzenspielern Ekaterina Buka (zuletzt VfR Weddel), die sich mit 9:3 Einzelsiegen als die erhoffte Leistungsträgerin für Neuhaus entpuppte. Sollte die Saison trotz des derzeitigen Lockdowns doch noch fortgesetzt werden können, würde es laut aktuellem Spielplan für die SSV-Damen am 20. Februar mit einem Heimspiel gegen den Kieler TTK Grün-Weiß weitergehen. Danach stehen noch die Partien gegen den MTV Engelbostel-Schulenburg, den RSV Braunschweig II, den TTC Finow Eberswalde und zum Schluss gegen den RSV Braunschweig auf dem Programm. Sarah Nitsch: „Eine Spielfortsetzung erscheint momentan leider sehr unwahrscheinlich, ein Lockdown jagt den nächsten. Wenn wir wieder spielen könnten, würden wir uns aber sehr freuen“. Frank Baberowski schätzt die Chancen auf eine Saisonfortführung ebenfalls nur sehr gering ein: „Wir müssten mindestens drei Wochen vorher wieder mit dem Training anfangen. Derzeit ist das für mich leider nicht zu erkennen, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt“.